Montag, 2. November 2015

02.11.15 Fort Lauderdale, Ausflug, Heimflug



Im Halbschlaf bemerke ich eine Kurve, vermutlich weiß ich, wo das war. Vor halb 6 parken wir ein, wo die Allure auch lag. Nach uns kommt die Emerald Princess.


27°, es fühlt sich mehr an, bei 74% Luftfeuchtigkeit. Ein paar Wolken sind unterwegs.
Und ich denke dran, auf den Endstand zu gucken: 3050 nautische Meilen sind wir gefahren. Umrechnen…. 5648 km.
Um 6 Uhr startet der Flugbetrieb vom nahegelegenen Flughafen. (Dem, wo der Foto verschwand)
Zum Frühstück sitzen wir wieder hinten am Geländer in der Hitze. Der Service wird weniger, klar. Habe den Foto vergessen, muss deshalb runter. Wir haben keine Hektik, da viel Zeit und viel Platz hier.



Es dauert 15 Minuten vom Sammelpunkt im Theater, wo wir uns alle nochmal wiedersehen, bis nach draußen in die Sauna. Nach 10 Minuten Anstehen am Bus kommen wir rein in einen Kühlschrank.
Wir haben den Ausflug Fort Lauderdale by Land and Sea gebucht, Start um 9, und werden hinterher um 2 Uhr am MIA Airport abgesetzt.

Die süße, blonde, aber nicht mehr ganz junge Laurie erzählt viel über Leute, über die Berühmtheiten, die am Fort Lauderdale Beach wohnen oder sonstwo, wir verstehen nicht so viel. Die Klimaanlage brummt so laut, dass wir Hörprobleme haben. Der Hauspreis richtet sich nach der Entfernung zum Meer. 3,5 Mio kostet ein Haus am Strand und zigtausend pro Jahr.
Bei einem Erdbeben ist der New River entstanden, im 17. Jahrhundert.
Größtes Yachtzentrum. 
Wir halten an diesem River und am Bordwalk, gemacht durch Spenden zwischen 50 und 150 $, die Namen sind auf den Pflastersteinen.




Wer ist Frank Stranahan? Ah, der Gründer von Fort Lauderdale. Er trieb fairen Handel mit den Seminolen, den Ureinwohnern, kaufte Land und baute ein Haus, das Stranahan House, der Anfang der Stadt.
Die Seminolen haben nie einen Vertrag mit der Regierung unterschrieben. Vor dem Krieg 1861 kamen alle geflüchteten Sklaven aus dem Norden hier her, sie konnten bleiben.  In der Zeit lebten hier kaum andere.
1836 Cooley Massaker: nachgesehen in Wikipedia, 2. Krieg mit den Seminolen, die Familie Cooley wurde ermordet, weil er der Anführer war, die Weißen vertrieben. Damals hieß der Ort noch New River Settlement.
Wer war dann William Lauderdale? Ein Major während dieses zweiten Krieges. Er blieb nicht lange da, aber sein Name.
Der Herr Stranahan von dem Haus kam erst danach. Zusammenhang hergestellt.
1896 wurde eine Bahn gebaut bis Key West, zweimal durch Hurricans zerstört.

Unsere Laurie hat irgendwie auch einen leichten Vogel. Muss man so sein, um Leute bei Interesse zu halten?
It’s a little warm today, sagt sie. Damit liegt sie richtig.
Wir wechseln vom Bus in ein Boot, Carrie B. und fahren 90 Minuten auf den Kanälen spazieren, von einem Prachthaus zum nächsten.















Hier sind ja immer viele Boote, aber im Moment besonders, wegen der Bootsmesse, die am 11. hier startet.  Das VIP Ticket für die 4 Tage Messe bzw. Boat Show kostet 750 $.
Wir kriegen erzählt, wer wo wohnt, Wendys, Hardrockcafebesitzer uva…
Hunger. Auf dem Boot kostet ein Tütchen Chips 1,50. Trinkgeld haben wir noch, dann sind wir pleite.

Nach der Rundfahrt mit Sonnenbrandgefahr werden wir vom Bus Richtung Flughafen gebracht. Stau. Es geht nicht vorwärts. Sie redet und redet. Ich weiß nicht, wovon. Fragmente – Ihre Familie, was sie machen, wie sie heißen. Veteranen – der Bus klatscht.
Dann halten wir zuerst am FLL. Hm. Wir fragen vorsichtig, ob wir hier richtig sind. Sie beruhigt uns, die Zeit reicht. Zuerst werden alle Koffer für hier ausgeladen und in eine Reihe gestellt, die Leute müssen noch sitzenbleiben. Dann dürfen sie erst raus. Amerika ist geregelt.
Ein weiterer Halt am FLL, um für andere Fluggesellschaft auszuladen. Es bleiben sechs Leute für MIA übrig.

Um 13:30 fahren wir nochmals zum Schiff, um unsere Führerin rauszulassen, ihr Auto steht da. Und dann bringt er uns zum richtigen Airport.
Es ging alles schnell, um 14:30 waren wir an der Security, nach 15 Minuten durch, Hunger!!! Zwei Stunden Zeit. Beim Earl of Sandwich gab es gute. Sie haben 7 Leute hinter der Theke stehen, aber schnell geht es dadurch nicht. Eine halbe Stunde Internet genießen, dann umziehen, Gate aufsuchen, stehen (vor den vielen Stunden sitzen).

Zuerst wird angezeigt 4:50. Dann kommt eine Durchsage: Die Crew steht im Stau, (Ach, die auch?), es würde 20 – 30 Min. später. Es wurde dann eine Stunde später. Deshalb konnten wir nicht Peter auslaufen sehen.  Gespräch mit zwei Frauen, die auf der Eurodam waren. Sie waren begeistert. 
Fliegen sollen wir eigentlich um 5, das Boarding beginnt kurz vor halb 6, um Viertel vor bewegen wir uns schon, und abgehoben haben wir um 17:58. Dann war es schon so dunkel, dass die Fotos alle verwackelt und die Schiffe alle schon weg waren. Das war Mist. Mehrere Schiffe waren unten noch zu sehen, aber das schafft der Foto nicht. 

Freeport/Bahamas habe ich vermutlich fotografiert.
Swiss LX 67, 8:45 h Flugzeit, 7852 km, 28° draußen. Die Durchsagen sind jetzt wieder auf deutsch, mit Schweizer Akzent.
Axel hat sich kurz vor dem Start rüber gesetzt, da ist eine ganze Viererreihe frei (wir haben wieder eine Nacht vor uns…). Es war grade früh genug, sonst hätte es jemand anderes gemacht. So haben wir beide zwei Plätze.
Essen kriegen wir – noch nicht. Um 18:45 verteilen sie Tütchen Kekse, Grissini, dazu Getränke. Der Weißwein ist hier in einer Glasflasche!, Inhalt 185 ml. Auf dem Hinflug mit AC war sie aus Kunststoff.  Essen kommt um 19:30 Uhr. Metallbesteck in der Eco! Mehr als 10 cm langes Beef mit Kartoffeln und Möhren, Eissalat, warmes Brötchen, Butter und Käse, sie fragten, wer noch mehr will.
Alles ziemlich positiv.
 
Draußen sehe ich den Orion wunderschön groß, mit allen kleinen Sternen, die man sonst nicht sieht. Ein Himmel wie in Nordfinnland. Wow.
Axel schafft es, mehrere Stunden zu schlafen, ich weiß nicht, ob rechts oder links oder Füße hoch oder Füße halbhoch bequem ist, hin und her in den 4 Std.… vergiss es.
Um halb 1 geht das Licht an, es gibt Frühstück. Jetzt ist 7 Uhr, 1,5 Std. vor Ankunft. Laut!
Es wird hell, über Jersey haben wir schon gefrühstückt, Brötchen, Croissant, Marmelade, Joghurt, O-Saft verpackt in einem Joghurtbecher, Käse, Frischkäse, knapp, aber ok.
Der Mann vor mir hat ständig seine Lehne bis ganz nach hinten, ich hänge mit der Nase fast am Bildschirm. Zum Glück kann ich hin und her wechseln.

Unten ist alles unter Wolken. Kurz vor Zürich sieht man dann die Berge. Wir fliegen auf der Grenze entlang. 

Landen ca. 8:35. Nebel, unter 100 m Sicht vermutlich.
Raus, Toilette, von E zu A, alle von E müssen mit der Bahn fahren, drei Minuten durch eine gepflegte Röhre (kein Vergleich zur U-Bahn in Boston!) mit Hintergrundbeschallung, dass ich beinahe laut lache: Jodeln, Kühe, Berg-Geräusche. Gut beschildert. Wanderung zu A66. Da kommt grade eine Lufthansamaschine und parkt vor uns ein. Passt doch!
Nebenan geht ein Flug nach Tel Aviv; so viele Herren mit schwarzen Schläfenlocken habe ich seit vor 30 Jahren in Jerusalem nicht mehr gesehen.
Ich brauche Wasser. Am Kiosk kostet das 3,95 CHF, ich kriege für die 5,- €      1,10 SHF zurück, mit denen ich jetzt eher nichts mehr anfangen kann. Teures Wasser.
Wifi ist super, mit Anmeldung.
Boarding ist hier 15 min vor Abflug um 10, geht schnell, 3 rechts, 3 links, A319-100, Reihe 14. Das Ding wird voll. Es gibt überall Verspätungen, auch wir wegen Nebel in Frankfurt. Wir rollen um 10:10; der Mann drüben hat noch Handy und Computer an! Flugzeit ist mit 35 Minuten angegeben. Am Eingang haben wir einen Corny Müsliriegel gekriegt, das ist der Snack. Die Getränkeverteilung machen sie mit drei Wagen, sie haben es grade so geschafft.
In echt war es von 10:18 bis 10:58. Mein kürzester Flug. Zwischendrin war es mal wolkenlos, über der Schwäbischen Alb vermutlich.
dasselbe Bild wie beim Anflug

irgendwo über Deutschland ohne Nebel

In Hessen ist unten dickste Suppe. Die Flugzeuge kommen rausgeschossen, sieht witzig aus. Ein Turm guckt aus dem Nebel raus, könnte der Donnersberg gewesen sein. Es wird eine Blindlandung, erst 10 Sek. vor dem Aufsetzen sieht man überhaupt irgendwas.
Landung von links, Fahrt zum Gate mit einem Pfeifton, Alarmton, igitt, was war das wohl? Lüftung?
Um 13:30 waren wir daheim, wegen Umwegen um Taxikind abzusetzen.
Ich glaube, ich habe von den letzten zwei Tagen etwas Farbe im Gesicht mitgebracht. :-)
Voll empfehlenswerte Reise!


Sonntag, 1. November 2015

01.11.15 Seetag, letzter


Die Sonne ist schon links aufgegangen, als wir das TV einschalten, wo wir grade sind. Wir fahren nicht direkt südlich.

Halb 8 – das Restaurant hat noch zu!
Frühstück bei 25° hinter dem Buffet draußen an der Reling mit Vogeldreck von gestern; es sind wenig Leute da. Rundumaussicht auf glatten Horizont. Thekla, auf deren Bordausweis ein anderer Name steht, und Erhard kommen dazu.
Im Buffet sind die Plastik-Kaffeetassen seit unserer letzten RCI-Fahrt durch Porzellan ersetzt worden (auch outside!), die den Kaffee gut heiß halten. Die Teller sind noch die gleichen.
Ententeich!
Sue hat für ihre Organisation von mir eine kleine Bienenwachskerze geschenkt bekommen. Dabei erzählt sie, dass zwei Leute bei einer Tour einfach nicht gekommen sind und nicht bezahlt haben; sie haben behauptet, sie hätten die Tour nie gebucht. Das bleibt jetzt an ihr hängen, 95$ Verlust für die Arbeit der Organisation.

Draußen sind inzwischen 26° ohne Wind. Wir drehen von 11 bis halb 12 mal fünf Runden auf Deck 5. Danach war ich feucht, dann gings rein – Kühlschrank. Dort ist grade Zumba im Zentrum.

Unglaublich, wie es in der Kabine staubt. Diese ist um 12 Uhr noch nicht gemacht, das nervt jetzt. Andere hatten ihre Koffertags schon nach dem Frühstück um 9 Uhr. Unser Herr ist wohl eher gemütlich. Wie geht das mit dem Gepäck?
Am Pooldeck ist ein Buffet und Grill, aber davor eine Schlange in der Sonne. Wir nehmen lieber wieder den Schatten am Heck. Leider gibt’s nur total vergammelte Pommes. War neulich schon mal. Und der Fisch schmeckt nicht. Offensichtlich bin ich reif fürs Ende der KF.
Dann kommt eine dunkle, holländische Angestellte mit einem Block in der Hand und fragt uns, ob wir Anmerkungen zum Food hätten. Ja, vergammelte Pommes ;-).
Jetzt stellen wir auch fest, was mit der Fair gemeint ist: Wettspiele, Geschicklichkeitsspiele, Towel falten, Betten machen, Getränke mixen, laut, voll, aber die Schlange am Grill ist um 13:15 weitestgehend abgebaut. Sind wohl jetzt alle satt. 

Vom Balkon aus sind schon drei Schiffe zu sehen. Ich tippe mal Charleston, das war viel.
Danach einen Cappuchino, packen, rumlaufen, letzte Fotos, am Pooldeck ist wieder ruhig außer ein Film mit fliegenden Autos in Hochhäuser, es ist tropisch warm und wird heute früh dunkel.
Man sollte nie um kurz vor halb 6 mit dem Aufzug abwärts wollen….

Der erste Koffer ist gut voll, 20 kg. Der zweite kann erst zu, wenn die Tanzschuhe drin sind.
Zum Essen sitzen wir heute am schönen Tisch 523, weil die 25 mal wieder nicht frei ist. Ok.
Um 19:15 ist Show, ein Jongleur, dann haben wir ein Treffen mit Ralf, um auf dessen Internetguthaben (er hat 24 Std. frei und die heute genommen) einzuchecken. Zuerst hängts an irgendwas, dann probiert man halt irgendwas aus, und dann klappts. Dauert bis halb 9, bis wir durch waren. Wir sitzen 41 rechts und 14 rechts auf den Rückflügen.
Dann noch ein bisschen erzählt, zweimal getanzt, was getrunken, fertig. Draußen ist es sowas von troßenheiß. Es steht 26° im TV, fühlt sich aber an wie 35. Wir fahren nur noch 12,9 kn, habens nicht mehr eilig.

Bis jetzt sind es 2972 sm, falls ich morgen vergesse zu gucken.
Gute Nacht, zum letzten Mal.
- - - - - - -
Und dann füge ich hier noch dran, was ich zu Schiff und Kabine aufgeschrieben habe:


Spiegel sind prima angeordnet. Man sieht sich gut von hinten.
Steckdosen: 1 normale, 2 Ami, also sind ein Doppelstecker und 1 Adapter längst genug.
Alles etwas abgewohnt, Tisch auf Balkon rostig, 2 verschiedene Stühle, Lack ab, Gardine verdreckt. Aber das Metall über unserem Balkon ist ganz neu weiß gestrichen.
Bad hat eine wunderbare Größe. Man kann sich in der Dusche anlehnen, falls es mal viel schaukelt, kann nicht umfallen. Ich brauche kein riesen-Bad auf einem Schiff.
Und in der Suite mit 2 Schlafzimmern würde ich mich wahrscheinlich nicht wohl fühlen, sondern überlegen, wen von den Kindern man gerne dabei hätte.

Windjammer: oft voll, aber trotzdem immer genug Platz
Werbung: nie aufdringlich, nur unbemerkt, nichts nervt. Keine ständige Berieselung: spiel Bingo, kauf dieses, geh ins Spa,… NIX. Das ist gut!

Alter: fast alles Rentner. Gesehen habe ich 4 Kinder und eine Jugendliche, es sollen 7 Kinder sein. Und danach kommt gleich Christian? ;-)


Samstag, 31. Oktober 2015

31.10.15 Charleston

7 – 22:30 Uhr, erst bewölkt, dann sonnig, später 25°

Fahren wir überhaupt noch? Lichter. Ein Leuchtturm, viele Masten.
Um 6:45 fährt ein Lotsenboot neben uns her. Laut Bildschirm sind es 17°. Nach dem Duschen ist es immer noch dunkel. Ist das die Köhlbrandbrücke? Und der beleuchtete Fels mit Lichtgirlande? Das entpuppt sich als Flugzeugträger Yorktown, ist ein Kriegsmuseum.

Frühstück ziemlich hinten in der Nähe des Ausgangs, denn ich muss gelegentlich unterbrechen, die Sonne geht auf und die Wolken sind wunderschön rosa und überhaupt, die orangenen Fotos von den Städten sind immer schön, und – was kommt denn da? Auf der anderen Seite kommt ein Schiffchen angefahren, sieht von vorne aus wie The World, heißt dann Pearl Mist, ist wohl vergleichbar mit Regency Seven Seas undsoweiter.




Pearl Mist, Baujahr 2014, 108 Kabinen
Einmal die Aussicht rundherum von links nach rechts und die Mitesser beim Frühstück:






Um halb 9 waren wir draußen mit Sue verabredet, sie hatte wieder knapp 40 Reservierungen für 2 Busse, aber jetzt einige Stornos. Wir sind in Bus 2. Sie sammelt und am Ausgang, alle laufen vor. Zuerst mal gibts ein bisschen confusion. Ein großer Bus steht da, ein weiterer soll kommen. Der Fahrer weiß davon gar nichts, ein dritter fährt woanders hin. Southern Accent Tours.
Nane sitzt schon mal im Bus 1, wo aber 2 dran steht. Wir fünf übrigen sollen in den kleineren. Dann sind die Nummern vertauscht, im kleineren sitzen schon zwei Leute. Wir dazu. Und noch zwei weitere.  Der Busfahrer von 1 klärte Sue auch noch auf, dass die Route umgekehrt gefahren wird, erst Plantage, dann Stadtrundfahrt.
Wir fahren mit Cathy, die nichts erzählt. Als sie dann nach ein paar Metern anhält und sagt: da ist die Fähre nach Fort Sumter, kriegen wir einen Schreck, da wollen wir doch gar nicht hin! Aber das betrifft nur die zwei letzten in unserem Bus. Wir fahren wieder zurück. Der große Schwarze kommt nochmals und zählt, wie viele Leute wir sind. Insgesamt 31. In seinem großen Bus ist nämlich noch Platz, wir würden fast reinpassen – er hat 30 Plätze. Uff, Glück gehabt. Wenn wir uns wegen dem Storno von Christian nur noch 30 gewesen wären und uns jetzt irgendwo neben die Amerikaner in Bus 1 hätten quetschen müssen, hätten wir Christian keilholen lassen. Der hat echt Glück gehabt!

Ludwigshafen...
Zur Plantage war es ungefähr 35 Min. Fahrt. Über eine der Brücken, an einem Einkaufsgebiet vorbei, dann Wohnhäuser direkt an der Straße, z.T. ganz schön eng aufeinander.
Hier stehen Palmen!
Die Fahrer sind nur Fahrer. Wir wunderten n uns, dass sie nicht viel erzählt, aber im anderen Bus war es wohl nicht anders. Sie erzählte aber vom Regen, normal haben sie höchstens bis 6 ft, vor 4 Wochen, bei Vollmond, hatten sie 8,3 feet, da die Stadt auch unter dem Meeresspiegel liegt, waren alle Straßen überschwemmt, da wo wir fuhren, ging damals nix.

Wir kamen gegen 10 Uhr an der Magnolia Plantage an, hatten etwas Auslauf bis wir um 10:25 zur Tramfahrt durch das Gelände wieder da sein sollten. Klo, Kiosk für Wasser, Orchideen in einem Gewächshaus, sich wunderbar spiegelnde Brücken und riiiiiesige alte Bäume, Live Oaks, lernten wir später. Sie bleiben grün. Die überstehen alles, haben über die Jahrhunderte die Hurricans überlebt, aber was für sie gefährlich ist, sind die schwarzen Ameisen. Die fressen sie klitzeklein, in kürzester Zeit. Kann wohl nicht sein, dass er damit Termiten meinte? Die gehören zu einer anderen Art, Schaben und Fangheuschrecken. (Wiki bildet)








Klo-Häuschen
Touristentransporter
Es war immer noch etwas bewölkt und nicht heiß.
Ok, nach einigen Fotos von Haus, Brücken, Bäumen und Pfau fand sich die Sue-Gruppe an einem Gefährt mit Anhänger ein, wir bekamen unseren eigenen mit Anhänger. Die „Show“ startete mit einem Stofftiger, der von dem Fahrer (Dick, vermutlich Rentner, macht das schon seit 20 Jahren) vorgestellt wurde. Jeder sollte Hi zu dem Stofftier sagen. Hinter uns packte eine Frau ihren Stoffhund aus, winkte damit und meinte, ihr xy grüßt den Tiger (Namen habe ich vergessen). Dann wurde der Tiger auf den Boden gestellt und sang per Batterie Wild Thing, unter Gelächter der Amerikaner und verstärktem, ungläubigem Kopfschütteln der Deutschen (Wo sind wir hier hinein geraten, Hilfe….!!!).
Dann fuhr er endlich mal los.
bewohnt....



Magnolia Plantage:
Seit 1676 in Familienbesitz, 12. Generation, 500 Acres, wird gerne für Hochzeiten genutzt, war früher Reisplantage, überall stehen Halloween-Figuren herum, jemand hat sich fürchterlich kreativ ausgetobt, hoffentlich sind sie damit glücklich…,  im einen See leben 45 Alligatoren. Wenn ein Ei mit Alligatorbaby umgedreht wird, stirbt das Baby darin.
Es sind Holzplattformen im See aufgebaut, wo sie sich zum Sonnen/Wärmen drauflegen können. Und damit die Touristen sie gut fotografieren können. Die Touristen, besonders die, die es lieber kühler haben, waren auch noch mit anderen einheimischen Tieren beschäftigt, nämlich fiesen Stechmücken. Schön schlimm wurde es an einer Stelle im Wald, wo er anhielt, um uns vier verschiedene Schlangenhäute zu zeigen. Ohne Bewegung gab es ständige Angriffe, eine hat gewonnen und mich hinter dem Ohr erwischt, juckt tierisch, aber vermutlich hat sie das mit ihrem Leben bezahlt, denn hinter mir hat jemand eine erschlagen, die war gefüllt mit Blut. Rache.
Zurück zu den Schlangen: wir verstanden ihn nicht so gut, also fragte ich die Frau hinter mir, ob die jetzt gefährlich sind oder nicht, sie meinte: VERY! Es waren Klapperschlangen. Bis zum nächsten Hospital würde man es aber noch schaffen, habe ich irgendwo rausgehört.
Die Eastern Diamond Rattlesnake durften wir anfassen, fühlt sich sogar gut und weich an. Klappern tun sie auf zwei verschiedene Arten, die eine ist die Fortbewegung, hin und her, und das gefährliche Klappern ist, wenn sie den Schwanz aufstellt. Und außerdem sind sie wunderbar getarnt im Wald. Jetzt verstehe ich auch, warum er so hohe dicke Stiefel an hat! Wasserschlangen klappern nicht.

Das Land ohne Wasser, das normale, liegt tiefer, der See ist höher, der ist das Reisfeld von früher. Jetzt wächst da ein Gestrüpp. Im Civil War war Reis das Zahlungsmittel für alles.
Reisfeld; links außerhalb vom Bild ist der Fluss Ashley

Wieder ein paar Alligatoren. Und Enten. Und ein Reiher. Und ein Adler.
Also: man darf nicht ins Wasser – Alligatoren.
Man darf nicht in den Wald – Schlangen.
Dann erzählte er noch von giftigen Spinnen, wo ich gar nicht zuhören WOLLTE. Und über die Zeichen der Tiere, irgendein roter Punkt auf dem Bauch, die sind giftig.

Der Fluss ist der Ashley River, an dem alle Plantagen angelegt waren.
Austern reinigen das Wasser. Der Fluss hat Ebbe und Flut, irgendwo hier ist die Grenze zwischen Süß- und Salzwasser. 
Duckweed, so heißt die grüne Pampe auf den Seen. Oder ist das das Gras? Nachgelesen.: Wasserlinsengewächse – Wasserpflanzen im Süßwasser. Sagt mir nix.
Bambushecke. Ganz dicht. Man sieht gar nix, deshalb gehen sie in Indien da nur mit Elefanten ran, denn man sieht den Tiger erst, wenn er auf einen drauf springt, deshalb lieber vom Elefanten aus. Tiger gibt’s aber hier keine…
Bambus
Sklavenhütten, jede Familie hatte eine eigene.
Es braucht keiner mehr was zu erzählen von Südstaatenromantik. Moskitos, Schlangen, Krokodile, Hitze, Sumpf, wie haben die hier überlebt?
Wir ziehen nach Norden, wenn es nötig wird. Das hier fällt sicher raus.
Nach dieser Rundfahrt wurden wir am Haupthaus rausgelassen, wo um 11:30 Uhr schon ein Führer für die Runde durchs Haus wartete. Sue musste allerdings erst noch wohin, was nicht direkt am Haus war, und ihr Mann suchte seine Sonnenbrille, die er auf einem Tisch liegen gelassen hatte. Sie war natürlich nicht mehr da, und Sue dann sauer. Der Führer inzwischen auch, weil er nur mit uns allen zusammen rein wollte und um 12 schon die nächste Tour dran ist…
Er erzählte die Familiengeschichte, was aus wem wurde, hab nicht mitgeschrieben. Im ersten Raum war ich die zweite und machte ein illegales Foto, weil ich nicht mitgekriegt hatte, dass man es nicht darf.  Hier ist es:

Die Gäste kamen mit dem Boot aus Charleston, sie feierten (oft und mit vielen bekannten Leuten) von z.B. 20 Uhr bis 3 Uhr nachts, dann wurden die Gäste wieder mit dem Boot heimgeschickt. Keine Übernachtung.
Klo und Elektrizität bekamen sie hier alle in den 1930ern.

Inzwischen scheint die Sonne! Sommer! 25°.
Im Shop einen Pin und Postkarten gefunden, Mann hat Hunger, Hotdog für knapp 5 $ und Kaffee, das Überleben ist gesichert, die Angestellten waren sehr interessiert daran, dass wir aus Deutschland kamen. Insgesamt hatten wir nach der Haus-Führung 1,5 Std. Zeit. Beim Cafe gabs auch wifi, was wir erst mal nutzten.
Jetzt aber endlich nochmal ein Spaziergang. War dann doch nicht so viel Zeit mehr übrig.



Runter zum Fluss, ist ja nicht weit, etwas entlang nach links, dort ist ein Bootsanleger für Nature Boat Trips, wo grade eins weg fuhr.

Ein Spazierweg ist erst vor zwei Jahren zwischen dem Reisplantagenrest-See und Fluss neu angelegt worden, wenn wir Zeit hätten, wär das doch ein schön, am Fluss entlang. So schöne Aussicht. Wir gingen ein Stück, beim nächsten Schild drehen wir, mehr passt zeitlich nicht.








Dann fiel mir was ein…. – wie war das mit den Bewohnern? - was wäre wenn…. - sich jetzt ein netter Alligator quer über den Weg legt? Uuups. Zum Beispiel so einer, wie dort drüben auf dem Brett liegt? (grrrr).
Nichts wie weg hier, ist mir unheimlich (ist ja auch Halloween ;-). Rechts Gebüsch, links Gebüsch, bleibt schön da drin, ihr lieben Tierchen, wir gehen hier nur vorbei und kommen auch ganz sicher nicht wieder….. – gerettet, sie blieben drin. Wir wissen nicht, wie viele da versteckt herumlagen, ob keiner oder 10…




Auf den schönen Wegen durch den interessanten Wald (Kamelien) sind wir zurück zum Haus und kamen auch pünktlich mit allen anderen 5 Minuten vor der verabredeten Zeit.
Sprachlose Fahrt 35 min zurück. Fahrerin ist schon mehrmals mit Carnival gefahren und nächstes Jahr wieder.
Am Busbahnhof in Charleston mussten wir aus den beiden Bussen aussteigen und in zwei andere umsteigen. Jetzt gabs die Stadtführung mit Erklärungen.
Die ersten kamen 1649 hierher. Charles I. in England, Cromwell, Charles II., irgendeiner schenkte einem anderen das Land North Carolina.
1670 kamen die ersten Schiffe an, siedelten sich am Ashley River an. 1712 teilten sie es in Nord und Südcarolina auf.

Busbahnhof war früher der Bahnhof, ist jetzt Visitorcenter, hier fuhr mal die längste Bahn der Welt. Bis die Lok explodierte. Nachlesen.
Es gibt einen free trolley, der zum Schiff fährt.
An einer Straßenkreuzung lag das erste U-Boot der Welt.
Baustil der Häuser erklärt bekommen. Jeder Stock hatte nur 2 Räume. Denkmalschutz. Außen müssen sie so bleiben, innen dürfen sie renovieren.





1822 Sklavenrevolte. African Methodist Church, die weiße Kirche, Besonderheit, war wohl die erste für Schwarze. Und die, wo letztes Jahr ein Weißer Amok lief und mehrere erschoss.
Sklavenauktionen bis 1865.
The Patriot mit Mel Gibson hier gedreht. Irgendwas mit Indipendence war auch hier.
Erdbeben 1886  der Stärke 7,3. Wieso hier? Davon hatten wir alle noch nie gehört. Bekamen aber noch einen Riss in einem Haus gezeigt, von damals. Ey, ich war erst vor kurzem in Valparaiso in einem Hotel mit so einem Riss in der Mauer, der war erst 5 Jahre alt….
An der South Battery durften wir mal einen Moment aussteigen und die warme Sonne genießen. Die Amerikanerin, die es gerne im Bus kühler gehabt hätte, zog aber für draußen ihre Jacke an…
Blick nach Fort Sumter, Erklärungen über die Häuser an der Seafront, Preise (astronomisch, dafür, dass man ständig nasse Füße kriegt bis zum ersten Stock).



Mit einer Kutsche spazieren fahren oder eine Walking Tour ist in dieser Stadt sicher sinnvoller als mit einem Bus, weil man ja nicht so richtig was sieht.
Wir fuhren ständig hin und her, wussten aber am Ende nicht, wo wir gewesen sind. King Street, da sollten wir hin und zu Fuß weiter. Alle anderen stiegen am Schiff aus, wir fuhren nochmal mit rein und liefen herum.






Kaffee im Starbucks, rumlaufen, fotografieren, nichts einkaufen, Geld ist alle (ist ein guter Grund), nach halb 6 waren wir wieder zurück im Schiff.







Fertigmachen, Essen, am Geländer, unser reservierter Tisch ist immer besetzt, war wieder ok so, dann sind wir nochmal raus für ein local beer. Da unser Juan noch ein Trinkgeld kriegen muss, holten wir nochmal 50$. Der Automat spuckt übrigens nicht mehr als 60$ aus; wir hatten es gestern vor dem Ausflug mit 160 probiert, abgebrochen.

Wir fanden eine New York Pizza mit Bar, wurden angelabert von einem, der davor seine Pizza aß, die deutschen Autos wären doch schlechte Qualität, er würde sich damit auskennen.
Drin gab es typisch amerikanisch mit vier TV Bildschirmen und sehr netten Bedienungen zwei Bier und einen Wein, kostete genauso viel wie auf dem Schiff. Wifi vorhanden.
Einer von der Bedienung erzählte uns am Ende was zum Trinkgeld. 15 – 20% ist üblich, kennt man. Er bekommt 2,-$ Stundenlohn (ja, zwei!) und muss den Rest mit Trinkgeld aufstocken. Wenn er nicht 7,75 $ pro Stunde erreicht, stockt es der Arbeitgeber bis dahin auf. Was diesem natürlich nicht gefällt, sie sind angehalten, Trinkgeld zu kriegen. Wenn er aber mehr als die 7,75 zusammen kriegt, kriegt er trotzdem nur die 7,75 ausbezahlt und darf den Überhang nicht behalten. Das ist ja fies, ihm selbst gefiehl es auch nicht, er war richtig böse auf das System. Kann man aber nicht ändern.

Halloween-Figuren waren nur sparsam unterwegs, ist auch gut so. Aber sonst viele junge Leute. Es ist ja auch Samstag Abend.
Um 9 waren wir zurück, es war noch so warm, dass wir uns draußen aufhielten. Ein paar seltsame Gestalten liefen herum. Die sammelten sich dann um 10 auf dem Pooldeck zur Party, wo auch ein Buffet aufgebaut wurde. Als sie mit ihrem einstudierten Gruseltanz anfingen, zogen wir uns zurück.
Er tutete bei der Abfahrt trotz der späten Zeit, um 22:30 Uhr.





Wir haben vor 2 Tagen jeder 8,46$ an Tax oder Fees aufs Bordkonto zurückerstattet bekommen. Keiner weiß, wofür. Und keiner weiß, warum Christian (Einzel) nur einen kleinen Betrag bekommen hat, Bärbel aber in ihrer Einzelkabine das Vierfache :-).
- - - - -
Das war sicher das längste Kapitel vom Reisebericht.